ERFAHRUNGSBERICHT VON ANNIKA ZIMMER UND VALERIE BUCH

Die Ankunft in unserer Unterkunft in Katutura, dem Township von Windhoek, am 21. September 2018 war sehr positiv. Wir wurden von der Gastfamilie herzlichst empfangen. Bereits am nächsten Tag hatten wir unseren ersten Arbeitstag in Erica‘s Pre-Primary School, welche von CAN e.V. unterstützt wird.

Die Leiterin Erica Kamujame hat uns schon freudig erwartet und mit uns besprochen, wie wir die kommenden Wochen gestalten könnten. Dann ging es auch schon an die Arbeit. Valerie hat sich Teacher Monica angeschlossen, welche die Vorschulkinder betreut. Annika half Bianca, Ericas Tochter, bei den drei- bis fünfjährigen. Es wurde zusammen gemalt, gepuzzelt und gespielt.

In der Vorschulklasse wird schon richtig gelernt. Die Kinder üben unter anderem die Namen der Wochentage, Monate, Jahreszeiten, Farben, Zahlen und das Alphabet in englischer Sprache, da der Unterricht in der Schule nur in Englisch stattfindet. Fast alle können hier schon schreiben. Es ist Erica sehr wichtig, die Kinder gut auf die Schule vorzubereitet, damit sie später bessere Chancen haben. Zu den Essenpausen zwischendurch kommen Klein und Groß zusammen und es wird zuerst getanzt und gesungen. Mittags bekommen die Kinder immer eine warme Mahlzeit und danach ist eine Mittagsruhe, was bei den größeren Kindern oft nicht so gut ankommt.

An manchen Tagen begleiteten wir Erica nach dem Mittagessen nach Havana, dem ärmsten Viertel von Katutura. Die Menschen, die dort leben, haben keinen Strom und kein fließendes Wasser. Viele Eltern haben nicht die Möglichkeit ihre Kinder mit genug Nahrung zu versorgen. Deshalb hat Erica sich dazu entschlossen, jeden Mittag mit einem Eimer voller Fat Cakes, einem Gebäck aus Hefe, und einem Eimer Saft mit Wasser und Eiswürfeln nach Havana zu gehen, um circa 50 Kindern eine Freude zu machen. Die Kinder kamen immer schon erwartungsfroh angerannt, sobald sie das Auto gesehen haben. Besonders die eisgekühlte Saftschorle ist ein Highlight für die Kinder.

Besonders interessant waren die kulturellen Unterschiede zwischen Deutschland und Namibia am Beispiel Kindergarten, sei es der Betreuungsschlüssel oder die Art und Weise zu erziehen. Durch ständigen Austausch konnten wir alle voneinander lernen. Wenn wir nicht arbeiten waren, genossen wir das herrliche Wetter, fuhren in die Stadt oder besuchten abends eine Bar.

Insgesamt war unsere Zeit in Namibia sehr schön und erfahrungsreich. Wir sind nun beide in Namibia verliebt und werden uns bald wieder auf die Reise begeben.